Einfache Arbeit hat einen hohen Stellenwert im Land Bremen. 17% aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten in Helfertätigkeiten, knapp 14,5% haben keinen einschlägigen Berufsabschluss. Beides liegt über dem Durchschnitt der westdeutschen Länder. Einfache Arbeit findet sich in verschiedenen Branchen, vor allem aber in der Reinigungsbranche, im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie in der Lebensmittel- und Metallerzeugung bzw. -verarbeitung.
Die Arbeitsplätze bieten grundsätzlich gute Einstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt und können Sprungbrett für eine berufliche Entwicklung sein. In der Praxis werden diese Chancen häufig jedoch nicht genutzt. Die Fluktuationsrate ist hoch, die Menschen kommen in den Betrieben nicht wirklich an und wechseln zwischen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Oftmals werden die Gründe auf Seiten der Beschäftigten gesucht, die Rolle der Unternehmen wird dabei vernachlässigt. Es mangelt an Bewusstsein und geeigneten betrieblichen Routinen und Systemen für eine betriebliche Integration sowie systematischer Förderung durch geeignete Strukturen, Personalentwicklungssysteme und Entwicklungswege aus einfacher Arbeit.
Es bedarf daher eines CONNECT-Ansatzes, der sowohl bei den Menschen in einfacher Arbeit als auch bei den Betrieben und den dortigen Fach- und Führungskräften sowie HR-Zuständigen ansetzt und beide Perspektiven miteinander verbindet.
Das Projekt hat gemäß dem gewählten CONNECT-Ansatz zwei Zielgruppen:
1. Zielgruppe:
Menschen in einfacher Arbeit, definiert als Tätigkeiten, für die keine formale Qualifikation und eine geringe Anlernzeit notwendig sind. Diese haben eher eine geringe schulische Bildung, häufig keine berufliche Qualifikation und gebrochene Berufsbiographien. Je nach Branche ist der Anteil an weiblichen Beschäftigten sowie solchen mit Migrationshintergrund überproportional hoch.
2. Zielgruppe:
Menschen, die für das Recruiting, die fachliche, soziale und betriebskulturelle Integration zuständig sind (bzw. sein sollten) sowie für deren betrieblichen Arbeitseinsatz und beruflichen Entwicklung. Dies sind operative Fach- und Führungskräfte, HR-Beschäftigte und Verantwortliche bzw. generell Führungskräfte, in deren Zuständigkeitsbereich das Thema fällt. Die Voraussetzungen dafür sind vor allem in Unternehmen zu finden, die mehr als 250 Beschäftigte haben. Der Fokus liegt daher zunächst auf Unternehmen entsprechender Größe. Echte KMU werden in Transferaktivitäten miteinbezogen.
Das Projekt CONNECT verfolgt folgende Kernziele:
Der CONNECT-Ansatz
Die Idee des CONNECT-Ansatz besteht darin, dass systematisch und konsequent sowohl die Perspektive der Menschen in Einfacharbeit als auch die der Unternehmen beleuchtet werden. Für die Zielgruppen sind folgende Inhalte vorgesehen:
Für Menschen in Einfacharbeit:
Für Unternehmen, Fach- und Führungskräfte und HR-Zuständige:
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
01.04.2023 – 31.03.2026
Das Projekt wird gemeinsam von der Soziale Innovation GmbH und der ma-co maritimes competenzcentrum GmbH durchgeführt.
Das Projekt „CONNECT – Berufsentwicklungspfade in und aus der Einfacharbeit“ wird im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten – weiter bilden und Gleichstellung fördern“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.