Seit Jahren bewegt sich die Zahl der sogenannten „Aufstocker“ auf anhaltend hohem Niveau: Bundesweit beziehen gut 1,3 Mio. erwerbstätige Arbeitslosengeld II-Bezieher/innen (das entspricht etwa 30% der erwerbsfähigen Leistungsbezieher) neben ihrer Berufstätigkeit Leistungen aus der Grundsicherung („Hartz IV“). Ein großer Teil dieser Personengruppe verfügt über keine abgeschlossene Berufsausbildung.
Hier setzt das Modellprojekt „UP“ an, in dem ungelernte erwerbstätige ALG II-Bezieher berufsbegleitend qualifiziert werden. Ziel der Qualifizierung ist entweder der Erwerb einer zertifizierten Teilqualifikation oder die Vorbereitung auf die Externenprüfung in den Branchen Lager/Logistik, Handel und Hotel/Gaststätten.
Das Projekt richtet sich vornehmlich an ungelernte, erwerbstätige Arbeitslosengeld II-Bezieher/innen, die in Teilzeit oder Vollzeit beschäftigt sind, sowie an geringfügig Beschäftigte (Minijobber/innen) im ALG II-Bezug.
Alle Teilnehmer/innen werden in ihren derzeitigen Berufsbereichen berufsbegleitend qualifiziert und sollen anschließend in eine besser bezahlte Arbeitsstelle, die ihrem neuen Qualifikationsniveau entspricht, vermittelt werden.
Die Evaluation des Projektes erfolgt begleitend während des gesamten Projektes und überprüft insbesondere die Wirksamkeit der Methoden und Ansätze sowie des Projektergebnisses auch im Hinblick auf die Zielerreichung der Reduzierung von „Aufstockern“ bzw. prekären Lebenssituationen.
Einzel- und Gruppeninterviews mit der Projektleitung und Projektmitarbeiter/innen des Trägers
- Einzel- und Gruppeninterviews mit den Projektverantwortlichen der Jobcenter
- standardisierte Befragungen der Aufstocker/innen, die an den Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen.
Das Modellprojekt wird federführend durchgeführt vom Bildungsträger tbz Bildung gGmbH Paderborn.
Am Projekt beteiligt sind die fünf Jobcenter Paderborn, Kreis Höxter, Ennepe-Ruhr-Kreis, Lippe und Hagen.
Dezember 2013 bis September 2015.
Das Projekt wird fachlich begleitet vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie der G. I. B. - Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH.
Mit finanzieler Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds